Hoffnung für Kinder aus Tschernobyl im Wallis

   

Situation 1986

In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 während eines Tests ereignete sich der Unfall im Block 4 des Kernkraftwerkes von Tschernobyl (Block 4 wurde erst 1983 fertiggestellt). Durch die Dampfexplosion wurde die 1000 Tonnen schwere Abdeckung weggesprengt. Die zweite Explosion entstand dadurch, dass das Wasser mit dem heissen Graphitblock reagierte. Das hochexplosive Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch schleuderte Trümmer und radioaktive Partikel bis zu anderthalb Kilometer in die Höhe.

Am 27. April wurden 45'000 Einwohner/innen aus der Stadt Pripjat evakuiert und am 5. Mai mussten die Menschen in einem Umkreis von 30km um den Reaktor ihre Häuser verlassen. Das Gebiet wurde zur Sperrzone erklärt und bleibt auch bis heute noch weitgehend unbewohnt. Jedoch sind einige ältere Leute in ihre Häuser zurückgekehrt und die Wiederbesiedlung wird von den Behörden geduldet. Die grösste Menge an Radioaktivität wurde in den ersten zehn Tagen freigesetzt.

200'000 - 800'000 Arbeiter, sogenannte Liquidatoren, halfen in den ersten Tagen und Monaten bei der Löschung des Feuers und den Aufräumarbeiten mit. Sie erkrankten und trotz intensiver Behandlung starben praktisch alle infolge der direkten und hohen Strahlenbelastung.

Die zweite, grössere Umsiedlungsphase fand erst im Jahr 1989 statt, bei der rund 100'000 Menschen ihre Dörfer in den stark verstrahlten Gebieten verlassen mussten.

Nach sieben Monaten wurde ein Stahlbetonmantel (Sarkophag) um den zerstörten Reaktor gebaut, welcher jedoch nicht vollständig verhindern konnte, dass bis heute Radioaktivität entweicht. Deshalb ist momentan eine neue Schutzhülle im Bau, die die radioaktiven Stoffe mindestens 100 Jahre sicher einschliessen soll.

Situation in Belarus:

Belarus, das in der osteuropäischen Tiefebene liegt und dessen Grenze nur einige wenige Kilometer von dem Kraftwerk entfernt liegt, wurde vom Reaktorunglück am stärksten getroffen. Durch die Waldbrände, den Wind und den Regen wurde Belarus stark getroffen. Die radioaktiven Teilchen werden von den Menschen eingeatmet, durch die radioaktiv verseuchten Böden ins Wasser gespült und so gelangte die Radioaktivität über die Pflanzen in die Nahrungskette. Diese radioaktiven Ionen schädigen das Erbgut und lösen viele verschiedene Krankheiten und Missbildungen aus.