Hoffnung für Kinder aus Tschernobyl im Wallis

   

Situation heute

Verlassene Dörfer:

Überall trifft man auf verlassene Dörfer. In den Strassen herrscht eine gespenstische Stille. Hunderte von Häusern liegen in Trümmern, aus denen Bäume und Büsche wachsen. Die ukrainische Regierung beauftragte, dass Teile des Gebietes um Tschernobyl rekultiviert werden sollen.

Das Kernkraftwerk war noch bis 1996 in Betrieb, also ganze 10 Jahre nach der Katastrophe. Im Bau ist momentan eine neue Schutzhülle, die die radioaktiven Stoffe mindestens 100 Jahre sicher einschliessen soll. Dieses Projekt kostet ungefähr eine Milliarde US-Dollar.

Folgen für die Gesundheit:

Die Katastrophe wird noch Jahrzehnte lang grundlegende Auswirkungen auf die Gesellschaft haben und Folgen für Gesundheit, Umwelt und Sozioökonomie. Die gesundheitlichen Folgen des Reaktorunfalls sind nicht überschaubar und trifft Menschen in allen Altersgruppen. Die Anzahl der Todesopfer ist immer noch umstritten. Menschen erkranken wegen der hohen Strahlenbelastung an verschiedenen Tumoren, wie Schilddrüsenkrebs, Brustkrebs, Lungenkrebs und weitere Krebsarten.

Der allgemeine Gesundheitszustand der Menschen in den verstrahlten Gebieten ist extrem schlecht und die Leute haben ein geschwächtes Immunsystem. Die Ursache dafür sind: Armut, schlechte Ernährung, ungesunde Lebensbedingungen und ein weiterer Faktor sind die psychologischen Folgen des Unfalls, der dies zusätzlich verstärkt.

Folgen für die Landwirtschaft:

In Belarus sind 22% der landwirtschaftlichen Nutzfläche und 21% der Wälder verstrahlt. 100'000 Kleinbauern wirtschaften für ihren eigenen Bedarf und so kommt es zu grossen Problemen der Landwirtschaftsproduktion, trotz umfangreicher Unterstützung durch den Staat. In den kontaminierten Gebieten bringt der Betrieb keine Gewinne mehr ein, es fehlt an Arbeitskräften, da die Leute Angst um ihre Gesundheit haben.

Das Eindringen der Radionuklide in die Nahrungskette wird erheblich verringert durch bestimmte Pflugmethoden, eine sorgfältige Auswahl der Nutzpflanzen und gezieltes Düngen. Durch unbelastetes Heu und Zusatzfutter, sowie die Begrenzung der Weidezeit wird die Belastung von Milch und Fleisch gesenkt.

Im Wald lebt Wild und es wachsen Pilze und Beeren, was für die untere Schicht zur Ernährung dient, obwohl diese Produkte auch verstrahlt sind.

Soziale Folgen für die Gesellschaft:

Ungefähr 350'000 Menschen mussten umgesiedelt werden und diese Evakuierung hatte tiefgreifende soziale Auswirkungen. Zwangsevakuiert wurden jene Menschen, wo der gemessene Wert 15 Ci/km2 oder höher lag. Wurde in der Umgebung mehr als 5 Ci /km2 gemessen, so hatte man das Recht umzuziehen. Ältere Menschen ziehen vermehrt in ihre alten Dörfer zurück, da es häufig zu Spannungen zwischen den Ansässigen und den neuen Bewohnern kam.

Die Geburtenzahl ist stark rückläufig und die Zahl der Sterbefälle ist hoch. Die soziale und wirtschaftliche Entwicklung wird aufgrund vom Fehlen der jungen Menschen belastet und es fehlt dadurch an Facharbeitern.